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Die Fachklinik für Altersheilkunde (Geriatrie) stellt sich vor


Sehr geehrte Patienten, sehr geehrte Angehörige,

Sie selbst, oder ein Mensch, der Ihnen nahe steht ist bereits oder wird noch in unserer Abteilung aufgenommen. Gründe gibt es dafür sicherlich einige - ein Beinbruch, ein Schlaganfall, eine Veränderung im Denken oder einfach nur Kraftlosigkeit.

Jetzt sind Sie bei uns - im Krankenhaus - und dann auch noch in einer speziellen Abteilung für alte Menschen.

Bin ich jetzt am Ende? Ist das das Abstellgleis? Geht es noch weiter? Was wird aus mir?

Das sind viele Fragen, die aus der Angst vor der Hilflosigkeit entstehen und die auch ihrerseits wieder Angst erzeugen.

Wir verstehen uns als 'helfende Hand', die wir Ihnen reichen um gerade diese Sorgen zu vertreiben oder zumindest zu verkleinern.

Wir sind nicht das 'Abstellgleis' - wir sind aber auch kein Jungbrunnen!

Wir sind Menschen, die Ihnen zur Verfügung stehen um Ihre Reserven zu erkennen und zu wecken, und Ihnen so zu helfen wieder selbständiger zu werden.

Das bedeutet für beide Seiten eine Menge Arbeit und Geduld.

Zusammen werden wir mit jedem einzelnen Menschen, der sich uns anvertraut entsprechend seiner ihm eigenen Bedürfnisse und Reserven arbeiten um seine Selbständigkeit zu erhalten oder zu fördern.

Jung und Alt und ... Miteinander! Damit auch Alter Zukunft hat.

Vielen Dank für Ihr Vertrauen.

Peter Plettenberg
- Chefarzt -


Einige wichtige Hinweise für den Aufenthalt in unserer Geriatrischen Klinik sollten Sie unbedingt berücksichtigen ob nun Patient oder Angehöriger!

1. Die Dauer der rehabilitativen Behandlung ist begrenzt! Daher muss rechtzeitig, mit IHNEN als Patient oder als Angehöriger über ggf. ergänzende Maßnahmen gesprochen werden.

2. Der Patient ist hier um zu lernen. Dies bedeutet Sie sollen - gerade weil dies ja auch sicher Ihr Wunsch ist- wieder selbständiger werden.

Aus diesem Grunde bieten wir bewusst die aktivierende Pflege an. Sie selbst und auch und gerade Ihre Angehörigen müssen unter allen Umständen folgendes beachten:

- Lassen Sie sich nicht alles abnehmen. Verwöhnen (lassen) ist zwar sehr schön, bringt Sie aber nicht zum Ziel.

Liebe Angehörige bei allem Verständnis bevormunden Sie nicht den betroffenen Menschen. Helfen Sie ihm sich selbst helfen zu können.

Immer hinterfragen:
Braucht(e) der Mensch / ich HILFE oder nur ZEIT?

- (Be)Achten Sie die Wünsche des betroffenen Menschen!

Menschen mit Demenz (z.B. Alzheimer) können ihre Kleidung selbst auswählen. Ist die Wahl ungewöhnlich überprüfen Sie ob die Wahl beabsichtigt ist und sich eine Handlungslogik ergibt! (Z.B. BH über dem Unterhemd damit er nicht auf der Haut scheuert)
Denn Wer rastet der rostet !

3. Lassen Sie sich unbedingt feste Schuhe und einen Trainingsanzug mitbringen.

Man fühlt sich dann doch mehr als Mensch. Außerdem steht nirgendwo geschrieben, dass, wer im Krankenhaus ist auch wie ein Kranker aussehen muss.
Wer Mensch ist soll auch Mensch bleiben.

4. Falls Sie nicht in der Nähe wohnen

Der Aufenthalt wird hier sicher einige Wochen andauern. Sie sollten daher über etwas Geld für die Fußpflege oder auch einen Ausflug ins Café verfügen.

Denn wer sich pflegt merkt, dass er Mensch bleibt!

Angehörige können auf Nachfrage kostengünstig in einem unserer Appartements untergebracht werden.

5. Bringen Sie ruhig ein oder zwei persönliche Gegenstände mit (Foto, Kopfkissen).

Denn gerade Fotos von Angehörigen oder dem Haustier zeigen Zu(sammen)gehörigkeit und erleichtern den Aufenthalt im Krankenhaus.

6. Betrachten Sie Mehrbettzimmer in der Geriatrie nicht unbedingt als schlecht und unkomfortabel.

Gerade ein alter, möglicherweise dementer Mensch braucht Kontakt zu Mitmenschen. Er sollte nicht isoliert werden.

Denn Zusammengehörigkeit fördert die Ausgeglichenheit und den Lebensmut.

Bei Fragen, Sorgen und Nöten - nehmen Sie sich die Freiheit - sprechen Sie uns an !

10 Bitten alter Menschen

(1) Bitte respektiert uns so, wie wir sind!

(2) Wir sind keine kleinen Kinder, auch wenn wir schon gebrechlich, inkontinent und vergesslich sind. Bitte behandelt uns daher auch nicht wie kleine Kinder!

(3) Bitte lasst uns so selbständig wie möglich sein!

(4) Auch wenn unser Geist nicht mehr fit ist, wir spüren alles ganz genau, denn unsere Gefühle sind topfit!

(5) Wir erfassen viel mehr von unserer Umgebung, als ihr glaubt. Bitte verhaltet Euch nicht so, als ob wir nicht da wären!

(6) Bitte habt Geduld mit uns und passt Euch unserem langsameren Tempo an.

(7) Unsere Gebrechlichkeit macht uns rasch ängstlich. Bitte schüchtert uns nicht durch euer Verhalten ein!

(8) Auch alte Menschen haben das Recht auf Bewegungsfreiheit. Bitte sperrt uns nicht ein!

(9) Wir sind sehr alt und müde. Bitte lasst uns schlafen, wenn wir das Bedürfnis danach haben!

(10) Bitte helft uns, unseren letzten Lebensabschnitt in Würde zu erleben.

(aus "Alt, krank und verwirrt" von Marina Kojer, Lambertus-Verlag)